"Tag der Arbeit". Für heute stehen die Buskabel auf dem Programm. Da ich, wie bereits erwähnt, vor habe für eine eventuelle, spätere Hausautomatisierung gerüstet zu sein, legen wir ein Buskabel zu fast allen Lichtschaltern und zu strategisch wichtigen Stellen in den Wänden.
Stichwort "was haben Sie denn vor".

Der Witz ist ja: das weiß ich doch jetzt noch nicht! Also lege ich lieber jetzt ein paar Kabel mehr in die Wände, als dass ich später einen irren Dreck machen muss. Das schöne bei einem Bus-System ist, dass man später an jeder beliebigen Stelle des Kabels einen neuen Schalter hinzufügen kann. Und man kann die Funktionen der einzelnen Schalter bei Bedarf einfach umprogrammieren! Der Schalter, der heute das Licht über dem Esstisch schaltet, kann morgen bspw. die Gartenbeleuchtung an oder ausschalten. Oder auch denkbar: ein Schalter, der das Licht über dem Esstisch anmacht und gleichzeitig die Spots im Wohnzimmer auf 50% dimmt. Oder oder oder...
Die übrigen Einsatzzwecke die uns so vorschweben reichen von einem "Alles-Aus-Schalter" neben der Haustür, der beim gehen alle Lichter und bestimmte Steckdosen abschaltet (Standbygeräte...) über einen "Panikschalter" (alle Lichter an, außer in den Kinderzimmern) bis hin zu "Unser Haus weckt uns morgens mit unserer Lieblingsmusik und frischem Kaffee und hat abhängig vom Wetter schon den Rasen gesprengt". Das wird allerdings wohl noch etwas dauern... ;-)
Eine Grafik, die das Prinzip "Hausautomatisierung" anschaulich darstellt, findet sich
hier.
Zum Glück haben wir keinen Hamster.
Der dicke, fette und hässliche Haken an einem gescheiten Bussystem ist: wenn der Elektriker von vornherein die gesamte Beleuchtung auf Bustechnik aufbaut, kostet es eine irre Menge Geld. Unser Elektriker sprach von "locker 5-stellig". Deshalb bereiten wir so viel (und so günstig) wie möglich vor und bauen nach und nach selbst aus. Das kostet uns zwar etwas Arbeit, dafür ist aber der Preis für das grüne Kabel zu vernachlässigen...
Wen es interessiert (Achtung Fachchinesisch! ;-) ) so sieht grob unser Lösungsansatz aus: eigentlich alle Lichter unten sind zentral über den HWR verdrahtet (Stromstoßschalter + Taster). Zum Anschluss der Taster verwendete unser Elektriker bereits das grüne EIB-Buskabel. Alle Steckdosen im Bereich Wohnen und in der Küche sind mit einem 5-adrigen Kabel pro Bereich angeschlossen, die beide zentral im HWR auflaufen. So können wir entscheiden, welche Steckdosen wir später zentral schaltbar haben wollen.
Im Obergeschoss haben wir in den Kinderzimmern zusätzlich zum "normalen Stromkabel" ein Buskabel bis zum Schalter gelegt. So können wir später das Stromkabel durchverdrahten und oberhalb der Zimmerdecke - quasi auf dem Dachboden- Aktoren setzen, die die Lampen busgesteuert an und ausmachen.
In die Außenwände des Erdgeschosses haben wir ebenfalls umlaufend ein Buskabel eingezogen, das wir von Zeit zu Zeit über eine Unterputz-Dose führen. So können wir später für zusätzliche Sensoren, Schalter, Visualisierungen, Fensterkontakte, etc. abzweigen, falls das erforderlich sein sollte.
Standardmäßig verwendet man von den vier Adern nur rot und schwarz und nur wenn diese beschädigt sind, wechselt man auf weiß und gelb. Da die UP-Dosen unterm Rigips verschwinden, haben wir -pfiffig wie wir sind- auch schon das weiß/gelbe Adernpaar durchverbunden. :-)
Übertreiben darf man die Automatisiererei natürlich nicht. Zum Beispiel will ich nicht, dass mein Haus meinen Tagesablauf bestimmt und um 22 Uhr den Fernseher ausmacht, weil das sonst "immer so ist"... :-)
Aber ein tolles Spielprojekt ist es schon. Wir fangen mal ganz zart mit den Multimedia-Funktionen an (DVDs auf dem Server, Audio-Streams in alle Räume) und steigern uns dann langsam.